Robin Hood und das Hochmittelalter
Die Sagengestalt Robin Hood ist unser Namenspatron. Sie kann nicht eindeutig einer historisch belegten Person zugeordnet werden. Am ehesten passt sie ins 12./13. Jahrhundert, also grob gesagt in die Epoche des europäischen Hochmittelalters (1050-1250 n. Chr.).
Bogenschützen gehörten damals, anders als beispielsweise die Ritter, nicht gerade zu einer angesehen Gesellschaftsschicht. Deshalb interessiert uns weniger das Leben des Hochadels, der Ritter und Burgfräulein, als das der einfachen Landbevölkerung. Als „geächtet“ galten im Mittelalter jene, die von der Gesellschaft ausgestoßen, die ohne „Achtung“ waren. Menschen, die mit dem Gesetz oder der Obrigkeit in Konflikt geraten waren und in der Folge als ehr- und rechtlos galten. Niemandem war erlaubt, einem Geächteten Unterschlupf zu gewähren oder anderweitig, z.B. mit Nahrung, zu unterstützen. Deshalb könnte tatsächlich eine Gruppe Geächteter damals, wie in der Sage von Robin Hood, im Schutze des Waldes gelebt und sich selbst mit allen Mitteln am Leben erhalten haben.
Im Verein probieren wir unserer eigenen Interpretation dieser sagenumwobenen Gestalten etwas Leben einzuhauchen. Bei der Entdeckung des eigenen Mittelalter-Charakters darf jede und jeder sein Quäntchen Phantasie ausleben. Tatsächlich ist die Schaffung eines Gemeinschaftsgefühls dabei jedoch immer ein elementares Ziel des Vereins. Rituale gehören ebenso dazu wie Elemente experimenteller Archäologie, z.B. beim Ausprobieren alter Handwerkstechniken. Nähere Beschreibungen hierzu findet ihr unter dem Reiter „Gewandung“.